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4/5

In den letzten Jahren entwickelte sich in der Schweiz ein immer stärkeres Bedürfnis nach qualitativ hochwertigen Burgern. Dies hatte zur Folge, dass zahlreiche neue Burger-Restaurants eröffneten, um den ungestillten Hunger zu befriedigen. Aber auch in die Menu-Karten gehobener Restaurants und Hotels fand der Burger Eingang, so geschehen im Tschuggen Grand Hotel in Arosa. Im kürzlich neu eröffneten Restaurant „The Basement“ im Tschuggen Grand Hotel lassen sich doch gleich fünf verschiedene Burger auf der Karte finden.

Ein Blick auf die Karte verdeutlicht, dass die Burger keine Zufallskonstruktionen sind. Es dominieren die lokalen Einflüsse, wie zum Beispiel Aroser Camembert oder Raclette-Käse. Die Buns werden in einer lokalen Bäckerei in Arosa gebacken. Gleichzeitig finden sich aber auch Quinoa, Wagyu-Beef oder Avocado auf der Zutatenliste, was vermutlich den internationalen Charakter des Restaurants etwas unterstreichen soll. Die Burger sind quasi ein Hybrid-Produkt aus internationalen und lokalen Zutaten. Die Namen sind hingegen ganz Schweizerisch gewählt. Der Heidi-Gourmet Burger ist eine Kombination aus Wagyu-Beef und Aroser Raclettekäse.

Wir entscheiden uns für den Fondue-Burger, welcher mit Swiss Prime Beef, Nüsslisalat, Spiegelei, Greyerzer, Fribourger Vacherin und Aioli serviert wird. Dazu gibt es ein Glas Kirsch. Ausserdem bestellen wir auf Empfehlung die Pommes Alumettes mit Thymian. Die Erwartungen an den Fondue-Burger sind hoch, denn von einem Hotel mit Rang und Namen kann eigentlich nichts anderes erwartet werden.

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Der Fondue-Burger wie man ihn serviert bekommt.

Der Anblick des Burgers gefällt. Der Käse hat sich sanft mit dem Ei zu einer homogenen Masse vereint und umrundet das Fleisch auf alle Seiten hin. Trotz oder vielleicht wegen dem Ei ist der Käsegeschmack nicht zu dominant und lässt im Gaumen Platz für das Fleisch. Dieses ist tendenziell etwas stärker gebraten, was aber zum eher milden Käse hervorragend passt. Der Nüsslisalat mit seinem leicht nussigen Geschmack bildet einen auflockernden Kontrastpunkt.  Die Ailoi fallen hingegen nicht auf und wurden vermutlich nur sehr spärlich verwendet. Letztere sind aus unserer Sicht aber auch nicht wirklich nötig. Das Bun ist schliesslich gut im Biss und mit etwas dunklerem Mehl gebacken. Es macht absolut Sinn hier kein Brioche zu verwenden, da der Burger sonst zu weich geworden wäre.

Wir sind zufrieden mit dem Fondue-Burger und er hat unsere Erwartungen erfüllt. Gleichzeitig fragen wir uns, was man hätte besser machen können. Der Nüsslisalat ist im gesamten Burgerkonstrukt sicherlich die aussergewöhnlichste Komponente und auch diejenige mit dem grössten Verbesserungspotential. Nachteilig wirkt sich aus, dass dieser bereits nach kurzer Zeit lampig wird. Auch fehlt dem Salat ohne Sauce etwas die Würze. Ein Gemüse-Relish könnte hier die Lösung sein, denn es würde eine zusätzliche Geschmacksnote einbringen und die Blatt-Problematik souverän entschärfen.

Der Fondue-Burger ist eine Seltenheit in der Schweizer Berg- und Burgerlandschaft. Wer sich in den kommenden Wintermonaten in Arosa aufhält, sollte darum unbedingt einen Abstecher ins „The Basement“ unternehmen.

Adresse:

Sonnenbergstrasse

CH – 7050 Arosa